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Nader und Simin - Eine TrennungOriginaltitel: Dschodai-ye Nader az Simin Regie&Buch: Ashgar Farhadi Kamera: Mahmoud Kalari Musik: Sattar Oraki Darsteller: Peyman Moaadi, Leila Hatami, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi, Kimia Hosseini, Babak Karimi, Ali-Ashgar Shabazi Produktion: Iran, 2011 Länge: 123 min. Fassung: 35 mm, Pers. OmU
Nader (PM) und Simin (LH) leben in Teheran, sind jung und erfolgreich, haben sich soeben getrennt und streiten sich um das Sorgerecht für ihre kleine Tochter Termeh (SF). Als Nader die zutiefst religiöse Razieh (SB) als Pflegerin für seinen an Alzheimer erkrankten Vater (AAS) einstellt, nimmt das Unheil seinen Lauf. Nach einem Streit mit Nader stürzt die schwangere Razieh die Treppe hinunter und verliert ihr Kind. Für Razieh und ihrem blindwütenden Mann Hodyat (SH) ist klar: Nader muss wegen Totschlags an dem ungeborenen Baby angezeigt werden. Aber was geschah wirklich?
Ashgar Farhadis Oscar-gekröntes Drama schafft es, sich gekonnt in die unterschiedlichen Lebenswelten seiner Figuren einzufühlen. Dem modernen Lebensstil der gutverdienenden Nader und Simin steht die eher proletarisch geprägte Welt von Hodyat und Razieh gegenüber. Doch Farhadi hält sich nicht lange mit soziologischen Beobachtungen auf, sondern lässt Gesellschaftsstudie und Krimi mit großer Raffinesse nebeneinander, übereinander und ineinander laufen. Was dabei herauskommt ist die Geschichte von zwischen Tradition und Moderne hin- und hergerissenen Menschen – man könnte auch sagen: Eines zwischen eben diesen Polen hin- und hergerissenen Landes.
Text: Martin Koch Spieltermin:
Freitag, 27.04.2012 20:00 Uhr, Hörsaal 2006 |
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