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Under the Silver LakeSemestereröffnungsfilm
Regie&Buch: David Robert Mitchell Kamera: Mike Gioulakis Musik: Disasterpeace Darsteller: Andrew Garfield, Riley Keough, Topher Grace, Laura-Leigh, Zosia Mamet, Jimmi Simpson Produktion: USA, 2018 Länge: 139 min. Fassung: DCP, En. OmU
Sam (AG) ist 33 Jahre alt, sein Leben ist öde und ohne Überraschungen. Denkt er zumindest, denn plötzlich erscheint im Swimmingpool vor seinem Haus eine mysteriöse Frau: Sarah (TG). Sams Leben steht Kopf, nur leider bloß für eine Nacht – am nächsten Morgen ist Sarah verschwunden. Sam will sie wiederhaben und sieht sich vielen mysteriösen Hinweisen gegenüber, die ihn immer tiefer in ein unwirkliches Los Angeles treiben.
David Robert Mitchell ist ein versponnener Träumer. Zumindest erwecken seine Filme diesen Eindruck. Selbst sein erfolgreicher Beitrag zum Horrorgenre, It Follows, war mehr melancholisch als nervenzerfetzend. Mit Under the Silver Lake erreicht seine Traumspinnerei nun ihren Höhepunkt. Los Angeles ist hier nicht die Metropole großer Heldengeschichten, sondern ein Ort sonnenverstrahlter Mysterien ganz im Erbe von Billy Wilders Sunset Boulevard und dessen surrealistischer Lynch-Variation Mulholland Drive. Wenn man den ahnungslosen Sam von einer verrückten Gestalt zur anderen, von einem entrückten Ort zum anderen taumeln sieht, denkt man unwillkürlich auch an Paul Thomas Andersons Inherent Vice. Eigentlich fast ein skurriler Kifferfilm, nur eben traumhafter und viel zu verliebt, in Sarah, in Hoffnungen, Illusionen und in ein Leben jenseits unserer Realität. Besser also, man erlebt dieses Ding, als bloß darüber zu spekulieren.
Text: Fabian Lutz Spieltermin:
Dienstag, 23.04.2019 20:00 Uhr, Hörsaal 2006 | | |