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Coca: Die Taube aus Tschetschenien Regie: Eric Bergkraut Kamera: Laurent Stoop Musik: Marie-Jeanne Serero Darsteller: Eric Bergkraut Produktion: CH, 2005 Länge: 86 min. Fassung: 35 mm, OmU
Coca, die Taube, nannten ihre Eltern Sainap Gaschajewa. Geboren in der Verbannung in Kasachstan, wurde sie Geschäftsfrau und zog vier Kinder groß. Seit 1994 trägt sie auf Videodokumenten zusammen, was in ihrer Heimat täglich geschieht: Verschleppung, Folter, Mord. Denn was Präsident Putin zur „antiterroristischen Aktion“ erklärt, hat Züge eines Völkermordes angenommen. Die Weltöffentlichkeit schweigt, sei es aus Unwissen, Hilflosigkeit oder Opportunismus. Zusammen mit anderen Frauen hat Sainap Gaschajewa Hunderte von Videokassetten aufgenommen und zunächst versteckt, um sie nach Westeuropa zu schaffen. Denn sie hofft, dass es zu einem Tribunal kommt und die Schuldigen bestraft werden.
„Coca handelt von Frauen, die gegen die Verwüstung von Körpern und Seelen kämpfen. Von Frauen, die die Verletzungen der Menschenrechte anprangern und auf Gerechtigkeit hoffen – und zwar nicht aus einer naiven Haltung heraus, für die Tschetschenien der denkbar schlechteste Ort wäre, sondern weil sie nicht anders können und wollen, weil sie mutig sind und weil sie sich und ihre Ideale nicht verleugnen, auch wenn das für sie und ihre Familien einfacher wäre und ihre Lebenserwartung erhöhen würde.“
(+) Die berühmte Journalistin Anna Politkovkaia wurde im Oktober 2006 ermordet.
Spieltermin:
Donnerstag, 01.02.2007 20:00 Uhr, Hörsaal 2006 |
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