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Der Himmel über Berlin – Wings of Desire Regie: Wim Wenders Buch: Wim Wenders, Peter Handke Kamera: Henri Alekan Musik: Jürgen Knieper Darsteller: Bruno Ganz, Solveig Dommartin, Otto Sander, Curt Bois, Peter Falk Produktion: D/F, 87 Länge: 127 min. Fassung: 35 mm, teilw. s/w
Sie sehen die Menschen von oben herab und doch behutsam in ihre Seele hinein, die Schutzengel Damiel (BG) und Cassiel (OS) im Himmel über Berlin. Nur Kinder spüren ihre Anwesenheit, eingreifen in das Leben der Menschen können sie kaum. Als Damiel die Trapezkünstlerin Marion (SD) sieht wächst sein Verlangen, das irdische Leben nicht nur beobachten, sondern auch fühlen und begreifen zu können. Auch wenn er dafür seine schwerelose und ewige Existenz aufgeben muss...
Die Geschichte dieses Filmmärchens lässt sich schnell erzählen, doch sein poetischer Inhalt kann kaum zusammengefasst sondern muss erlebt werden. In atemberaubend schönen Bildern des schon 80-jährigen Kameramanns Henri Alekan offenbart sich dem Betrachter eine neue Sichtweise auf das Leben in der Großstadt Berlin und er erhält Einblick in die Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen ihrer Bewohner. Eine besondere Rolle im Film nimmt Columbo-Darsteller Peter Falk (als er selbst) ein, der als Vermittler zwischen den Welten Damiel ermutigt, als Engel auf die Erde zu „fallen“ und ein irdisches Leben zu wagen. Wer als Zuschauer bereit ist, sich mit auf diese etwas besondere Exkursion zu begeben, die zeitweise mit sehr passenden Passagen aus Gedichten von Peter Handke illustriert ist, dem entfaltet sich mit Der Himmel über Berlin ein poetisches Stück Filmkunst. Besonders zauberhaft ist die Rolle und das Spiel von Solveig Dommartin, welche viel zu früh diesen Januar im Alter von nur 45 Jahren verstarb.
Wenders widmete seinen mehrfach preisgekrönten Film (u.a. als bester Regisseur in Cannes) den „Engeln des Kino“, nämlich Yazujiro Ozu, François Truffaut und Andrej Tarkowskij. Herzlichen Glückwunsch dem Film zu seinem 20. Geburtstag!
Text: Hinnerk Feldwisch-Drentrup Spieltermin:
Mittwoch, 31.10.2007 19:30 Uhr, Hörsaal 2006 |
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